Liechtenstein - Geschichte Teil 1
Geschichte des Fürstentums Liechtenstein Jung und doch alt, das ist Liechtenstein.
Alt, weil Funde belegen, dass das Gebiet schon fünf Jahrtausende v. Chr. besiedelt war, und jung, weil das Fürstentum Liechtenstein erst 1806 seine Unabhängigkeit erlangte.
Wo soll man also beginnen? Nach der ersten Besiedelung in der Jungsteinzeit kamen 15 n. Chr. die Römer und gründeten die Provinz Raetia. Nach dem Zerfall des Römerreiches wanderten Alemannen zu; ab dem 8. Jahrhundert war das Gebiet Teil des Fränkischen Reiches, und ab dem 10. Jahrhundert regierten die Grafen von Bregenz.
Am 3. Mai 1342 entstand durch die Teilung des Herrschaftsgebietes die Grafschaft Vaduz. 1699 übernahm Fürst Johann Adam von Liechtenstein die Herrschaft von Schellenberg, 1712 die benachbarte Grafschaft Vaduz von den verschuldeten Herrschern von Hohenems. Am 23. Januar 1719 wurden die beiden Gebiete durch Kaiser Karl VI. zusammengefasst und zum Reichsfürstentum Liechtenstein erhoben. 1806 wurde das Fürstentum Liechtenstein als Gründungsmitglied in den Rheinbund aufgenommen und war damit faktisch unabhängig. Liechtenstein, das kleine Land zwischen Schweiz und Österreich, konnte sich nur langsam entwickeln.
Erst der 1852 mit Österreich geschlossene Zollvertrag brachte einen wirtschaftlichen Aufschwung. 1862 wurde die konstitutionelle Verfassung eingeführt; jetzt konnte der Fürst nicht mehr uneingeschränkt herrschen. 1984 führte Liechtenstein als letzter europäischer Staat das Frauenwahlrecht ein. Liechtenstein löste schon 1868 seine Armee auf, sodass es sich in einem Kriegsfall nicht hätte verteidigen können.
Im Ersten Weltkrieg blieb es neutral. Dieser Krieg hatte aber zur Folge, dass der Zollvertrag mit Österreich aufgelöst wurde. Liechtenstein lehnte sich zunehmend an die Schweiz an, mit der es 1923 einen neuen Zollvertrag unterzeichnete. Ebenso übernahm es den Schweizer Franken als Währung. Auch im Zweiten Weltkrieg konnte Liechtenstein neutral bleiben und blieb so von Kriegshandlungen verschont.
Die zentrale Lage in Europa, die Zollunion mit der ebenfalls neutralen Schweiz und die politische Stabilität zahlten sich jetzt aus und führten zu einem starken Wirtschaftswachstum.
Weiter zu Teil 2
[TOP]
|